Inntaler Bäuerinnen und Bauern informieren sich über Brenner-Basistunnel

Auf Initiative von Christine Singer, Europaabgeordnete der FREIEN WÄHLER, besuchte eine Delegation aus dem bayerischen Inntal die Baustelle des Brenner-Basistunnels in Südtirol. Die Delegation folgte einer Einladung des Südtiroler Europaabgeordneten Herbert Dorfmann, der den Austausch in kleiner Runde ermöglichte.
Ziel des Treffens war es, sich ein Bild von den Auswirkungen des Großprojekts auf die Landwirtschaft zu machen und den Dialog zwischen Politik, Landwirtschaft und Projektverantwortlichen der Bahn zu vertiefen. Mit dabei waren neben Christine Singer auch Josef Lausch, MdL, Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), die Rosenheimer Kreisbäuerin und Sprecherin der Interessengemeinschaft zum Erhalt der bäuerlichen Existenz im Oberen Inntal Katharina Kern, sowie mehrere betroffene Bäuerinnen und Bauern. Einige der Höfe in Oberaudorf und Flintsbach liegen mit bis zu 90 Prozent ihrer Flächen in der aktuellen Planung des Brenner-Nordzulaufs, was für diese Betriebe das Aus bedeuten würde.
Einen zentralen Punkt des Austauschs stellte die Vorstellung der Südtiroler Herangehensweise dar. Martin Außerdorfer, Direktor der Beobachtungsstelle Brenner-Basistunnel, erläuterte, wie diese Einrichtung als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und der Bahn fungiert. Die Beobachtungsstelle sorgt dafür, dass die Bauarbeiten in enger Abstimmung mit Landwirtinnen, Landwirten und Grundstückseigentümern erfolgen und die Belange der Landwirtschaft gehört und umgesetzt werden. Der Besuch verdeutlichte die Bedeutung eines offenen Dialogs und lieferte Impulse für die weitere Diskussion um den Brenner-Nordzulauf in Bayern. Ein möglicher Ansatz könnte sein, nach dem Vorbild Südtirols ebenfalls eine zentrale Ansprechstelle mit entsprechenden Handlungsmöglichkeiten einzurichten.
Christine Singer betonte: „Der Termin war mir ein Herzensanliegen, um den Landwirten vor Ort zu zeigen, dass wir sie nicht alleine lassen wollen.“ Sie ergänzte: „Es war beeindruckend zu sehen, dass die Planung in Südtirol mit dem Einvernehmen der Bäuerinnen und Bauern erfolgte. Ein Verdienst der Kommunikation über die Beobachtungsstelle. Der offene Dialog in Südtirol zeigt, wie sich Infrastrukturprojekte und Landwirtschaft besser vereinbaren lassen.“
