„Junge Menschen brauchen Mut zur Landwirtschaft – und Politik, die ihnen Mut macht.“
STRASSBURG, 21.10.2025
Die EU-Kommission hat heute ihre Junglandwirtestrategie vorgestellt. Ziel ist es, den Anteil der Landwirtinnen und Landwirte unter 40 Jahren bis 2040 zu verdoppeln.
Für Christine Singer, Europaabgeordnete der FREIEN WÄHLER, ist das ein wichtiges Signal und ein Schritt in die richtige Richtung:
„Ohne junge Menschen hat die Landwirtschaft keine Zukunft. Gut, dass die Kommission das endlich klar benennt und die Förderung für Junglandwirte stärken will.“
Künftig sollen mindestens sechs Prozent der Agrarausgaben gezielt für junge Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter eingesetzt werden. Ein sogenanntes „Starterpaket“ soll Niederlassungs- und Investitionsbeihilfen, günstige Kredite und Zuschüsse bis 300.000 Euro umfassen.
Singer betont, dass die Förderung alle Betriebsarten erreichen muss:
„Wir müssen Junglandwirte fördern, aber bitte alle: Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter von großen und kleinen Betrieben, Haupt- und Nebenerwerbslandwirte, Marktfruchtbetriebe, Tierhalter, Grünland- und Ackerbaubetriebe, Winzerinnen und Winzer, bio und konventionell. Unsere Landwirtschaft lebt von dieser Vielfalt und sie muss auch in der EU-Förderpolitik abgebildet sein.“
Besonders begrüßt Singer, dass die Kommission plant, Unterstützungsleistungen für Betriebs-Vertretungsdienste einzuführen:
„Das ist ein wichtiger Schritt, damit Landwirtinnen und Landwirte bei Krankheit, Verletzung, familiären Verpflichtungen, Pflege, Urlaub oder Weiterbildung Zeit freibekommen können. Ich hoffe, dass damit die Dorf- und Betriebshilfe vor Ort unterstützt und damit auch die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter künftig besser entlastet werden. Das ist eine wichtige Wertschätzung für den Berufsstand.“
Zugleich warnt sie davor, die politischen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen zu verlieren:
„Der Vorschlag von Kommissar Hansen ist ein gutes Signal. Aber er steht im Widerspruch zu anderen Vorhaben der EU-Kommission. Wenn gleichzeitig über den Mehrjährigen Finanzrahmen und die GAP-Kürzungen diskutiert wird, schreckt das viele junge Menschen ab, einen Betrieb zu übernehmen. Planungssicherheit ist wichtig, sie ist die Grundlage, auf der Familien ihr Leben aufbauen. Wer ständig neue Regeln schafft, zerstört Vertrauen.“
Abschließend betont die bayerische Europaabgeordnete:
„Landwirtschaft ist mehr als ein Beruf, sie ist eine Lebensform. Wir müssen sie so gestalten, dass junge Menschen wieder gerne Verantwortung übernehmen. Dafür braucht es weniger Bürokratie, mehr Vertrauen und faire Rahmenbedingungen für alle Betriebsformen in Europa.“

